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Ab ins Grüne

Botanische Exkursion in Bammental

 

Kennst du die Pflanzen vor deiner Haustür? Bei unserer Exkursion in Bammental hatten elf Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Gelegenheit, die heimische Flora genauer kennenzulernen. Bei angenehmen Temperaturen führte uns der Weg entlang der Elsenzaue, durch bunte Wiesen und vorbei an artenreichen Trockenmauern.

 

 

Bereits am Parkplatz begann unser kleiner Ausflug in die heimische Pflanzenwelt. Leicht zu erkennen und weit verbreitet ist die Wilde Möhre. Mit einem pfiffigen Trick lockt sie Bestäuber an: Eine einzelne dunkle Blüte inmitten der weißen Dolde täuscht bereits vorhandene "Kundschaft" vor und soll so Insekten anlocken. Fast direkt daneben blühte der Weiße Steinklee. Er bildet den Aromastoff Cumarin, der auch in Waldmeister enthalten ist und für dessen typischen Geruch sorgt.

Geißraute/Galega officinalis (Foto: B. Budig)
Geißraute/Galega officinalis (Foto: B. Budig)

Ein kleiner, botanischer Höhepunkt folgte mit der Geißraute an der Elsenz. Sie ist für Säugetiere in größeren Mengen giftig und führte bei Weidetieren auch schon zum Tod. In geringeren Mengen steigert sie jedoch die Milchproduktion. Der Name Geißraute setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: "Raute" bedeutet so viel wie Heilpflanze, und "Geiß" verweist auf die milchfördernde Wirkung bei Ziegen.

 

Unser Weg führte uns weiter zu einer abwechslungsreichen Fettwiese. Eine bunte Blütenpracht strahlte uns am Ortsrand von Bammental entgegen. Die Gemeine Wegwarte blühte in leuchtendem Blau. In früheren Zeiten wurden ihre Wurzeln geröstet und als Kaffeeersatz genutzt, bekannt unter dem Namen "Zichorienkaffee" oder "Muckefuck". Der Gewöhnliche Hornklee und der Kleinblütige Pippau färbten die Wiese in sonnigem Gelb. Rotklee und Weißklee setzten weitere farbige Akzente und dienten Wildbienen als Nahrung.

 

In den gegenüberliegenden Gärten gab es einige Zierpflanzen zu entdecken. Beispielsweise das Seifenkraut, das früher als natürliches Reinigungsmittel genutzt wurde, oder die Echte Zaunwinde, deren weiße Blüten durch nachtaktive Insekten wie den Windenschwärmer bestäubt werden.

 

Landkärtchen der Sommergeneration/Araschnia levana (Foto: H. Budig)
Landkärtchen der Sommergeneration/Araschnia levana (Foto: H. Budig)

Eine langweilige Mauer? Von wegen! An der Trockenmauer auf unserem Rundweg war botanisch einiges los. In den Ritzen wuchsen unter anderem der seltene Braunstielige Streifenfarn, die Mauerraute und das Zimbelkraut. Einige Teilnehmende testeten die Flugfähigkeit der Samenschirmchen des schmalblättrigen Weidenröschens, andere stellten botanische Bestimmungsapps auf die Probe.

 

Bei unserem Abstecher in den Duft- und Heilkräutergarten summte und brummte es. Zahlreiche Wildbienen wie die Garten-Wollbiene und Schwebfliegen konnten bei der Arbeit beobachtet werden. Auch ein Landkärtchen der Sommergeneration wartete geduldig, bis alle einen Blick erhaschen konnten. Den Namen hat der Schmetterling übrigens aufgrund der Zeichnung auf der Flügelunterseite.

 

Echtes Mädesüß und der lilarot blühende Blutweiderich entlang eines kleinen Wassergrabens begleiteten unseren Rückweg. Beide Pflanzen gedeihen besonders gut an feuchten Standorten.

 

Vielen Dank an Dr. Rainer Drös für die fachkundige Führung.