Unser Amphibienzaun steht

 In Rekordzeit – nur 1 Stunde und 25 Minuten – stand der Amphibienzaun entlang der Erlenstraße! Sieben fleißige Helferinnen und Helfer von NABU und NAJU steckten Metallstangen, spannten Folie und schlugen Heringe ein. Aufgrund vorhergesagter milder, feuchter Nächte stieg die Wahrscheinlichkeit für erste Wanderaktivitäten. Deshalb entschieden wir uns den Termin für den Aufbau kurzfristig vorzuverlegen. Jetzt können Erdkröten und Co. kommen! 

Jedes Jahr machen sich unzählige Amphibien wie Erdkröten, Grasfrösche, Teich- und Bergmolche sowie Feuersalamander auf den Weg zu ihrem Laichgewässer, dem Forstwaldteich und Umgebung. Der Zaun leitet sie möglichst sicher dorthin und verhindert, dass sie auf die angrenzende Straße gelangen.

Wer das Naturschauspiel einmal aus nächster Nähe sehen möchte, kann an milden, feuchten Nächten selbst am Zaun vorbeischauen. Oder noch besser: Begleite uns auf einem abendlichen Kontrollgang und erlebe die Amphibien in Aktion! Meldet euch einfach über unser Kontaktformular oder per Mail an info@nabu-mauer.de – wir freuen uns über Naturbegeisterte jeden Alters.

Bei leichtem Nieselregen und recht milden Temperaturen waren die ersten Amphibien unterwegs.

Hinter dem Zaun liefen tatsächlich 7 Erdkröten und auch ein Grasfrosch. Auf dem Waldweg saßen ebenfalls Erdkröten (ca. 10 Stück) und ein kräfiger Feuersalamander, der bereits auf dem Rückweg in den Wald schien. Auf der Erlenstraße selbst war nur eine Erdkröte unterwegs. An der Ecke Buchenstraße/Steinmetzstraße hingegen liefen insgesamt 5 Teichmolche auf der Straße.

(Kontrolle durch Bernhard Budig)

Auf der Erlenstraße und dem angrenzenden Waldweg wurden insgesamt etwa 30 Erdkröten – sowohl Einzeltiere als auch Pärchen – bei der Wanderung beobachtet. Zudem konnten wenige Molche beobachtet werden, darunter auch ein Bergmolch. Feuersalamander wurden nicht endeckt.

(Kontrolle durch Rolf Disselnkötter)

Ein besonderes Vorhaben stand an diesem Wochenende für den Amphibienexperten Gianpaolo Montinaro und seine italienische Kollegin auf dem Programm. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts wurden zahlreiche Amphibien vermessen und auf Viren getestet.

Auch am Forstwaldteich fanden die Forschenden einige Exemplare, die sie einfingen und untersuchten. Aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen  für die Amphibienwanderung erfolgten weitere Untersuchungen an verschiedenen Standorten in und um Mauer.

Bei ca. 17 ° C und etwas bewölktem Himmel ist die Amphibienwanderung in vollem Gange. Insgesamt waren
135 Erdkrötenmännchen im Bereich des Amphibienzaunes unterwegs und zusätzlich wurden 45 Erdkrötenpärchen gezählt . Ein kleiner Grasfrosch war auch dabei.

(Kontrolle durch Bernhard Budig)

Bei der Kontrolle auf der Erlenstraße und dem angrenzenden Waldweg wurden insgesamt rund 23 Erdkröten gesichtet, darunter sowohl Einzeltiere als auch Pärchen. Außerdem konnten einige wenige Molche beobachtet werden, darunter ein Teichmolch. Feuersalamander wurden nicht entdeckt.

(Kontrolle durch Rolf Disselnkötter)

Ruckzuck war unser Amphibienzaun in diesem Jahr wieder abgebaut. Neun motivierte Helferinnen und Helfer zogen bei herrlichem Sonnenschein die Heringe aus dem Boden, entfernten die Metallstangen und rollten die Gewebefolie sorgfältig auf. Nach etwa 40 Minuten war alles erledigt und das Material konnte im NABU-Raum verstaut werden – bereit für den nächsten Einsatz im kommenden Jahr.